Max Eyth - Biografie
(Eduard Friedrich) Maximilian Eyth war ein Ingenieur von hohen Graden, Inhaber vieler Patente, der Pionier der Dampfpflugkultur vor über 100 Jahren in aller Welt, der Gründer der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, ein erfolgreicher Schriftsteller und ein nicht unbegabter Zeichner und Maler. Sein Leben nachzuzeichnen fällt nicht schwer, weil er es selbst in den Briefen an seine Eltern, in seinen Tagebüchern und in seinen autobiographischen Büchern beschrieben und gleichzeitig mit den liebenswürdigen Zeichnungen illustriert hat, die er dem Museum in Ulm vermachte. Er hat seine Lebensreise in den Ulmer Jahren in den drei Bänden seines Werkes "Im Strom unserer Zeit" zusammengefasst. Er hat dieses Buch in
eingeteilt, und an diese Einteilung wollen wir uns halten, wenn wir kurz sein Leben skizzieren.
Daten und Fakten:
6. Mai 1836 | Eduard Friedrich Maximilian Eyth wird in Kirchheim unter Teck in Württemberg als ältester Sohn des Lateinlehrers Eduard Eyth und seiner Frau Julie, geb. von Capoll, geboren. |
1841 bis 1852 | Jugend in Kloster Schöntal a.d. Jagst, wo sein Vater als Ephorus (Schulleiter) am Evangelisch-theologischen Seminar wirkte. |
1852 bis 1856 | Student an der polytechnischen Schule in Stuttgart. Eyth erhält Auszeichnungen in Mathematik und Technischem Zeichnen. |
1856 | Beginn einer Schlosserlehre in der Maschinenfabrik Hahn & Göbel, Heilbronn. Nach einem beherzten Aufbegehren wird Max Eyth entlassen. Fortsetzung der Tätigkeit als Schlosser bei der Maschinenfabrik Gotthilf Kuhn in Stuttgart-Berg. Aufstieg vom Schlosser zum Technischen Zeichner, später Ingenieur. |
1860 | Studium der Lenoirschen Gasmaschine auf der Industrieausstellung in Paris. |
1861 | Arbeitssuche in den Industriezentren an Rhein, Ruhr und Maas. |
1861 bis 1882 | |
1862 | Max Eyth entwirft für die Präsentation seiner Firma Fowler auf der Weltausstellung in London "einen gotischen Tempel, der wundersam ins Bauwerk verwoben einen Balancierpflug trägt." |
ab 1863 | Max Eyth reist im Auftrag seiner Firma in verschiedene Länder (Ägypten, Nordamerika, Peru, Russland), um den Dampfpflug einzuführen. |
1863 bis 1866 | Max Eyth ist Chefingenieur bei Halim Pascha, dem Onkel des Vizekönigs von Ägypten. |
1866 bis 1868 | Werbung für Fowler-Dampfpflüge und die Tauerei-Schifffahrt in Amerika und Europa |
1869 bis 1882 | "Wissenschaftlicher Generalstabschef der Firma Fowler" und erfolgreicher Auslandsagent in Russland, Rumänien, Italien, Polen, Österreich-Ungarn, und Deutschland. |
ab 1871 | Unter dem Titel "Wanderbuch eines Ingenieurs" erscheinen Briefe von seinen Reisen, Erzählungen und Gedichte in zu nächst vier, später sechs Bänden. |
1882 | Nach zwanzigjähriger Tätigkeit bei Fowler Rückkehr nach Deutschland. Vorbereitung der Gründung einer landwirtschaftlichen Gesellschaft in Deutschland nach dem Vorbild der Royal Agricultural Society in England. |
11. Dezember 1885 | Die heute noch bestehende Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft wird von Max Eyth in Berlin gegründet, um u.a. die Mechanisierung der Landwirtschaft in Deutschland voranzutreiben. [mehr...] |
1885 bis 1896 | Geschäftsführendes Mitglied des Direktoriums der DLG und verantwortlicher Organisator der jährlichen Wanderausstellungen. |
1896 | Abschied von der DLG und Umzug auf den Ulmer Michelsberg. Aufgrund seiner Verdienste wird er in den persönlichen Adelsstand erhoben: Er darf sich nun "Max von Eyth" nennen. |
1896 bis 1906 | Zahlreiche nationale und internationale Ehrungen. Aufarbeitung des über 1000 Seiten umfassenden zeichnerischen Lebenswerkes sowie Abfassung zahlreicher Schriften: |
1899 | Er veröffentlicht "Skizzen aus dem Taschenbuch eines Ingenieurs" unter dem Titel : "Hinter Pflug und Schraubstock". |
1902 | erscheint Eyths Roman "Der Kampf um die Cheopspyramide" (2 Bände). |
1905 | Eyth arbeitet an dem Roman "Der Schneider von Ulm". Die TH Stuttgart verleiht ihm der Dr. Ing. h.c. |
25. August 1906 | Max Eyth stirbt in Ulm. Testamentarisch stiftet er 80 000 Mark für Unfallopfer. |